Ufergottesdienst Kap Arkona - Predigt von Marion von Brechan

Ufergottesdienst Kap Arkona - Predigt von Marion von Brechan

Ufergottesdienst Kap Arkona - Predigt von Marion von Brechan

# Tourismuspastoral

Ufergottesdienst Kap Arkona - Predigt von Marion von Brechan

   



Versammelt an einem besonderen Ort -  Kap Arkona  - einem Ort, der die Kraft und Erhabenheit der Natur eindrucksvoll zeigt: Ort, an dem man den Geist von Caspar David Friedrich spüren kann, einem Künstler, der wie kaum ein anderer die Schönheit und das Erhabene der Natur in seinen Bildern eingefangen hat.

Wir feiern in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag.  

Ich möchte nicht nur an sein Leben und Werk erinnern, sondern auch mit Ihnen über das Göttliche nachdenken. Das Göttliche ist allgegenwärtig in seiner Kunst und in der Natur, er liebte die Natur so sehr.

Friedrich selbst war ein gläubiger Christ.  

In seinen Werken spiegelt sich häufig eine tiefe spirituelle Bedeutung wider. Er verstand, dass das Göttliche nicht nur in grandiosen Kathedralen oder in der Stille des Gebets zu finden ist, sondern auch in der einfachen Schönheit unserer Umgebung – in den Wellen des Meeres, in der klaren Luft, in einem einzelnen Sandkorn.

Ich habe Ihnen ein Bild mitgebracht im kleinen Format, das uns einen tiefen Einblick in die Beziehung zwischen Mensch, Natur und dem Göttlichen gewährt: Caspar David Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“:

 


Wenn wir das Bild betrachten, sehen wir die schroffen, weißen Felsen, die sich in den Himmel erheben, umrahmt von einem stürmischen Himmel und dem weiten Meer. Diese Darstellung ist mehr als nur eine Landschaft - sie ist eine Einladung, die Größe Gottes in der Schöpfung zu entdecken.

Die Felsen, stark und unverrückbar, erinnern uns an die Stabilität und Beständigkeit des Glaubens - für mich ein Symbol für den Segen des Schöpfers, denn Gott erinnert uns durch die Schönheit der Natur daran, dass Er immer bei uns ist, auch in Zeiten des Zweifels und der Unsicherheit.

Aber dieses Bild zeigt uns nicht nur das Kraftvolle der Natur, sondern auch, wie Gott in allen Dingen gegenwärtig ist – sogar im unscheinbaren Sandkorn, das am Fuß der Kreidefelsen liegt.  

Wenn ich in Österreich die riesengroßen Berge sehe oder durch den Wald mit dem Hund spazieren gehe oder auch am Strand: Dann danke ich Gott für die wunderschöne Natur, die er erschaffen hat.

Es ist, als ob die Schöpfung mich daran erinnert, dass Gott allgegenwärtig ist.  

Ich denke der Psalm 139 bringt dies wunderbar zum Ausdruck: "Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Du verstehst meine Gedanken von fern. Ob ich gehe oder liege, du bist um mich und siehst alle meine Wege."

Die Worte dieses Psalms erinnert mich und uns daran, dass Gott uns überall umgibt, egal wo wir sind selbst im kleinsten Sandkorn am Strand können wir die Schöpfung und damit das Göttliche erkennen.  

Caspar David Friedrich hat dies in seiner Kunst immer wieder deutlich gemacht: In der Natur, in ihren kleinsten Details, können wir Gottes Gegenwart spüren. Für Friedrich war die Natur nicht einfach nur eine Ansammlung von Landschaften, sondern ein Ort der Begegnung mit dem Heiligen.    

Im Evangelium vom Markus erfahren wir wie Jesus über das Wasser geht. Die Jünger waren im Sturm gefangen, voller Angst und Zweifel, doch Jesus kam ihnen auf unerwartete Weise entgegen. Er erschien mitten im Chaos und sprach die Worte:  

„Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“  

Hier zeigt sich, dass Gott uns nicht nur in den ruhigen, klaren Momenten begegnet, sondern auch in den Stürmen des Lebens. Er ist der Fels in der Brandung, der uns Halt gibt, selbst wenn alles um uns herum aus den Fugen gerät.    

Caspar David Friedrich hat einmal gesagt: „Das Göttliche ist überall, auch im Sandkorn.“  Im Grunde will Friedrich sagen: Wenn wir mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehen, können wir Gottes Gegenwart überall entdecken. Diese Einsicht lädt uns ein, das Göttliche in unserem Alltag zu suchen. In der Hektik des Lebens geht uns der Blick für das Wesentliche verloren.  Doch die Natur ruft uns immer wieder zurück, erinnert uns daran, dass wir Teil einer größeren Schöpfung sind, die durchdrungen ist von Gottes Liebe und Fürsorge.    

Lasst uns in diesem Bewusstsein leben – im Vertrauen darauf, dass Gott bei uns ist, uns kennt und liebt. Er ist in den großen Dingen genauso wie in den kleinen, im Rauschen des Meeres genauso wie im Flüstern des Windes. Und lasst uns mit dieser Gewissheit in die Welt gehen, den göttlichen Funken in allem, was uns begegnet, zu entdecken.

Seid gewiss: Gott ist da.

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