30/08/2024 0 Kommentare
Frieden schaffen - Rückerinnerungen
Frieden schaffen - Rückerinnerungen
# Bericht
Frieden schaffen - Rückerinnerungen
Jeden ersten Montag im Monat um 19:00 Uhr ist in der Marienkirche in Stralsund, Ökumenisches Friedensgebet. Kommen Sie vorbei! Es ist eine gute Tradition aus der Zeit Anfang der 80.Jahre.
Mein Studium hatte ich gerade beendet und eine Arbeit in meiner Heimatstadt Stralsund begonnen. 1979 in der DDR eine christlich bewegte Zeit. Es ging um Frieden damals. Von der evangelischen kam die Anregung 1980 eine Friedensdekade in ihren Gemeinden durch zu führen.
Von Anfang an war das Symbol "Schwerter zu Pflugscharen" ihr Kennzeichen. Viele junge Christen trugen diese Aufnäher durch akute Konsequenzen durch Staat und Stasi. So entdeckten junge Christen unterstützt durch ihre Seelsorger in der Ökumene, dass es sich lohnt um den so brüchigen Frieden zu ringen.
In unserer katholischen Gemeinde Hl. Dreifaltigkeit war in diesem Zeitraum Bernhard Grönwald Kaplan. Ein sehr musikalischer zur Ökumene sehr offener. Priester. Es wuchs damals eine Ökumene in Stralsund unter jungen Christen, die bis heute anhält.
Auf katholischer Seite spielte die Verbindung über Bernhard Grönwald zur Taize Bewegung eine nicht unerhebliche Rolle. Taize Brüder reisten als Privatpersonen in die DDR ein. Ich kann mich an Treffen in Sankt Hedwig in Berlin und in Magdeburg erinnern. Alles passierte zumeist: Heimlich still und Leise. Damit man der zugreifenden Macht, der Stasi im SED Regime nicht Anlass gab wie auch immer zu reagieren.
Die ökumenische Zusammenarbeit hier in Stralsund besonders im Jugendbereich wurde in guter Weise fortgesetzt. Neuer Kreisjugendwart wurde Torsten Henning. Kaplan Bernhard Grönwald wird in Berlin, Bistums Jugendseelsorger. Sein Nachfolger wird Kaplan Joachim Beschorner.
In unseren sozialistischen Nachbarländern regt sich einiges. In Polen ist es die Solidarnosc-Bewegung und in der Tschechoslowakei die Untergrund Kirche. Im Westdeutschland waren Aktionen gegen den Nato Doppelbeschluss akut. So manch junger Christ in Ost und West entschloss sich in dieser so Friedens gefährdenden Zeit, den Dienstmit der Waffe zu verweigern. Es gibt sicher Gemeinde Glieder, die aus eigenem Erleben darüber berichten könnten.
Heute haben wir den Krieg fast vor der Haustür. Bei aller Abschreckung und Stärke zeigen, es muss auch andere Wege geben. Politik sollte mehr in diplomatischer Weise agieren und möglichst Eskalation vermeiden.
Roland Steinfurth
Kommentare